Ich laufe durch die Häuserschluchten
und trage mein lyrisches Ich wie eine
Monstranz vor mir her.
Mein Shirt zieht das Salz des
Windes in mein Geruchsbild.
Was war und was ist
verschwimmt in der Unschärfe
des Horizonts.
Die Zeit fliegt wie eine Möwe,
die sich zum Urlaubsanfang
gelegentlich auf ein Dach setzt
und uns die Ruhe vor dem Sturm
gewährt.
Ich breite die Arme aus, und träume
den Traum der Leben heißt.
Zwischen Eisdielen und Ristorantes
sind die Euros in unserem Portemonnaie
der Treibstoff unseres
Fluges, Mehrwertsteuer inklusive.
Wir träumen den Traum der Vielen.
Wir verwenden die gleichen Versatz-
stücke, und jede Palme, jedes Lächeln,
jedes “Per Favore” katapultiert uns in
eine Welt der Sonnenbrillen und
offenen Hemden.
Für unseren Flug brauchen wir,
Ikarus gleich, des Tages Sonne
für die Arbeit der Nacht.
Am Strand wird deutlich, wie
sehr wir diesen Traum brauchen.
Ich laufe durch die Häuserschluchten
und sehe mein Urlaubs-Ich.
Was hätte sein können, und
was gewesen ist, bilden eine
Einheit, und als ich darüber nachdenke,
werde ich jäh aus dem Traum gerissen,
Lignano ist in mir immer schon angelegt gewesen,
ich musste es nur entdecken.
Zu diesem Beitrag passt folgende Musik:
Foto: Eigenes Bild