Wir begeben uns auf eine Reise
In eine lang vergangene Zeit,
Wir fliegen in Gedanken über den Bahnhof,
Der Zug hält, 1974, gleich ist es soweit.
Der Zug hält in einer grauen verschlissenen Welt,
Koffer hast Du, doch Dein Können ist Dein eigentliches Geld,
Kinder in Schlaghosen strömen vorbei,
Der alte Bahnhof in noch nicht allen einerlei.
Du trittst auf die Straße,
Die noch gepflastert ist,
Benannt nach dem Bahnhof,
Bergab Sie sich frisst,
Das Städtchen im Tal
Tomaten im Mangel,
Dein Kopf voll’ Ideen,
Mediterranes im Sprengel.
Gründerzeitvillen säumen den Gang,
Sauerkrautduft in der Luft dann und wann,
Schaust Du nach rechts, doch da siehst Du viel mehr
in Gedanken stehen hier keine Häuserwald mehr.
Du wandelt in Gedanken durch einen Olivenhain,
Alte Bäume in ganz knorrig, voller Früchte
Extra nativ, die Luft basilikumschwanger,
Oregano als Topping, der Duft weckt die Süchte.
Vorbei an der Bank, die noch nicht alt sein darf,
Fragst Dich durchs Örtchen, inh dem das Fachwerk sich biegt –
Ganz breite Straße, der Duft in Deinem Herzen fliegt,
Tomatensaucenmangel erkennst Du im Schlaf.
So gehst Du Deinen Weg, und du änderst die Herzen
Wo einst Blutwurst war, nun grün-weiß-rot ohne Schmerzen,
Du tauchst das Land ein in ein Rot mit viel Amore
Bald brennen zur Pizza bei Festen die Kerzen.
In Gedenken an Emilio Nastis Gang durch Nidda im Oktober 1974
Dazu passt folgende Musik: